Heiraten ist keine grosse Leistung

Vor drei Monaten ist mein damals-noch-Freund Craig vor mir auf die Knie gegangen und hat mich gefragt, ob ich ihn heiraten möchte.
Ehe, ewige Liebe, Bund fürs Leben, Scheidung
Wenn die Ehe stimmt, dann stimmt es für eine Weile (Foto: Drew Coffman on Unsplash)

Ich weinte vor Rührung. Das war ein wirklich grosser Moment in meinem Leben, sehr aufregend, besonders und absolut feierlich, schreibt Natalie Brooke in ihrem Blog auf «huffingtonpost.de».

Jetzt, da ich einen Ring am Finger habe, kann ich endlich öffentlich meine Meinung sagen, ohne das es verbittert klingt, weil es von einem Mädchen ohne Ring am Finger kommt. Da ich nun offiziell vom Markt bin, kann ich nun sagen, was ich weiterhin glaube: Sich verloben und heiraten ist keine Leistung.

Liebe Damen, bevor ihr mich jetzt hasst, lest erstmal weiter. Mein Punkt ist: Es ist 2016 und einen Heiratsantrag zu bekommen, wird für Frauen noch immer als grösserer Anlass zum Feiern gesehen, als akademischer oder professioneller Erfolg.

Ja, Uni-Abschlüsse und Erfolge in der Karriere werden von Freunden und Familie gefeiert, aber nicht annähernd so sehr und mit so viel Enthusiasmus wie die Verkündung einer Verlobung. Zumindest meiner Erfahrung nach.

"Es ist an der Zeit, dass unsere gesamte Gesellschaft hinterfragt, wo die Prioritäten im Leben einer Frau liegen." Ich bin so dankbar für die Vorfreude auf meine Hochzeit, die mir entgegengebracht wird.

Aber dennoch frage ich mich oft, warum meine Hochzeit wichtiger zu sein scheint, als die wahren Erfolge, die ich mir in meiner Ausbildung und Karriere erarbeitet habe. In den 1950er Jahren waren Frauen vor allem Hausfrauen und zu heiraten war so etwas wie das höchste Ziel.

Damals wurden Frauen darüber definiert, wie gut sie als Ehefrau waren. Deshalb kann ich verstehen, dass es damals durchaus eine Leistung war, den richtigen Partner fürs Leben zu finden. So ist es heute aber nicht mehr.

In unserer heutigen Gesellschaft haben Frauen viel mehr zu schaffen, als sich einen Mann zu finden. Frauen sind Unternehmerinnen, Anwältinnen, Lehrerinnen, CEOs, Erfinderinnen, Designerinnen, Forscherinnen, Autorinnen, Beraterinnen und so vieles mehr.

Frauen studieren an der Universität, machen ihren Master oder auch Doktor. Frauen arbeiten unermüdlich, um die Karriereleiter zu erklimmen. Frauen spielen zentrale Rollen in unseren Regierungen. Frauen verändern die Welt mit ihren Erfindungen.

Und während viele dieser Frauen verheiratet sind, ist es doch nicht nur ihr Nachname, der sie definiert.


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