Mit Wandern gegen Rheuma vorgehen

Es ist ein wunderbares Ganzkörpertraining für den Organismus und hilft den Betroffenen bei ihrer Therapie, schreibt die Rheumaliga Schweiz.
Mit Wandern gegen Rheuma vorgehen
Wandern ist wie Schokolade – Glückshormone werden ausgeschüttet.

Wandern kräftigt die Muskulatur, besonders natürlich die Fuss- und Beinmuskulatur, aber auch jene von Gesäss, Becken und Bauch. Sie wird besser durchblutet und geschmeidiger. Gelenke, Bänder und Sehnen werden gestärkt und können auf diese Weise Belastungen besser auffangen.

Wandern trainiert den Gleichgewichtssinn. Zusammen mit kräftigen Muskeln eine wunderbare Sturzprävention. Wandern ist ein sehr gutes Training für Herz und Kreislauf und somit für die Ausdauer: der Herzmuskel wird gekräftigt, die Herzschlagfrequenz nimmt ab, Puls und Blutdruck sinken ebenso wie der Cholesterinspiegel. Das Blut fliesst besser, während das Schlagvolumen des Herzens steigt.

Durch regelmässiges Wandern vermindert sich das Risiko für Arterienverkalkung und somit für Herzinfarkt und Schlaganfall. Wandern kräftigt die Lunge und fördert die Sauerstoffaufnahme. Durch diese vermehrte Sauerstoffzufuhr und eine verbesserte Durchblutung wird auch das Gehirn aktiviert.

Regelmässiges Wandern verzögert so den kognitiven Leistungsabbau. Schon drei Spaziergänge pro Woche von jeweils einer Stunde sind eine gute Vorbeugung gegen Demenz und Alzheimer. Der Energieumsatz beim Wandern ist übrigens dem des Joggens gar nicht unähnlich.

Besser schlafen dank Wanderung

Selbst beim Spazierengehen verbrauchen wir weit mehr Kalorien als gemeinhin angenommen. Die Kombination von Bewegung und Natur ist ein unschlagbares Duo für Körper und Geist. Denn in der Natur lebt auch unsere Psyche auf.

Wunderbare Nebeneffekte des Wander-Trainings: Wir schlafen ruhiger, die Verdauung wird angeregt und die allgemeine Konstitution verbessert sich. Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil jeder Rheumatherapie. Sie kann Mobilität zurückbringen, das Fortschreiten einer Rheumaerkrankung verlangsamen und sogar Schmerzen reduzieren.

Wenn Gelenke durch entzündliches Rheuma beeinträchtigt, durch Arthrose abgenutzt oder Knochen durch Osteoporose brüchig geworden sind, ist es besonders wichtig, sich gelenkschonend zu bewegen. Wandern ist dafür wunderbar geeignet.

Die gleichmässige Bewegung regt den Stoffwechsel in den Gelenken an, die Produktion der Gelenkschmiere wird gesteigert und der Knorpel besser ernährt. Die Gelenke bleiben beweg- lich, stärkere Muskeln und Sehnen stützen und schützen Gelenke und Knochen und beugen weiteren Abnutzungen vor.

Gelenke aufwärmen

Schmerzgeplagten fällt es oft schwer, aktiv zu bleiben und an die frische Luft zu gehen. Dabei ist Bewegung das beste Mittel um Schmerzen vorzubeugen und bei vielen rheumatischen Erkrankungen der erste und wichtigste Ansatzpunkt gegen Schmerzen.

Der morgendliche Anlaufschmerz verschwindet, wenn das Gelenk durch Bewegung "aufgewärmt" wird, und bei Rückenschmerzen ist Bewegung die Therapie der ersten Wahl. Bewegung sorgt für gute Laune. Dies ist ein gewichtiger Einflussfaktor auf das Schmerzempfinden.

Beim Wandern wird dies durch das Naturerlebnis noch verstärkt. Denn Wandern ist wie ein Stück Schokolade: Die Glückshormone Endorphin und Serotonin werden ausgeschüttet und im Gegensatz zum Hallensport werden Stresshormone abgebaut, während der Stimmungsaufheller Noradrenalin steigt.

Wandern trainiert Kraft und Ausdauer - Wandern braucht aber auch Kraft und Ausdauer. Vor allem, wenn die Gelenke durch eine Rheumaerkrankung vorbelastet sind. Für ein Kniegelenk beispielsweise bedeutet es einen grossen Unterschied, ob man mit kräftigen Muskeln oder untrainiert über ein Geröllfeld bergab geht.

Regelmässige Kräftigungsübungen, mit denen über 2-3 Monate hinweg gezielt Muskeln aufgebaut werden, sind daher eine gute Vorbereitung. Wer länger nicht zu Fuss unterwegs war, sollte auch die eigene Ausdauer kritisch hinterfragen. Ein gutes Ausdauertraining vorab sind Velofahren, Schwimmen (ideal für den Rücken) oder Walking.


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