Soll ich meinen Fleischkonsum reduzieren?

Der Fleischkonsum trägt in hohem Masse zur Erderwärmung bei. Wer etwas für die Umwelt tun will, kann Fleisch nach Möglichkeit durch Alternativen ersetzen.
Welche Fleischsorten sind besonders schädlich fürs Klima?
Welche Fleischsorten sind besonders schädlich fürs Klima? (Bild Diego Lerena on Unsplash)

Der Klimawandel ist in aller Munde und zählt zu den drängendsten Problemen unserer Zeit. Jeder wird in Zukunft gefragt sein, seinen persönlichen Beitrag zu mehr Klimaschutz und einem respektvolleren Umgang mit der Umwelt zu leisten.

Wie der Fleischkonsum und das Klima zusammenhängen

Wer sein Leben lang ganz selbstverständlich Fleisch gegessen hat, für den ist es sicher ungewohnt, nun für den Klimaschutz an Verzicht zu denken. Natürlich muss auch nicht jeder gleich eine 180°-Drehung machen und zum strengen Vegetarier werden. Die Zusammenhänge zwischen der Fleischindustrie und der Erderwärmung lassen sich jedoch nicht von der Hand weisen.

Ein hoher Ausstoss an Kohlenstoffdioxid (CO2) führt bei zunehmender Konzentration in der Atmosphäre zur Erderwärmung. Aus dieser wiederum ergeben sich eine Reihe ökologischer Probleme wie zum Beispiel das Abschmelzen der Polkappen.
Die Fleischindustrie ist für einen nicht zu unterschätzenden Anteil an CO2 verantwortlich. Die zur Produktion benötigten Tiere brauchen viel Platz. Für die entsprechenden Weideflächen werden oftmals Wälder gerodet. Bäume sind aber wichtig, um CO2 in Sauerstoff (O2) umzuwandeln und dienen als natürliche Luftfilter.

Auch für die Produktion des Futters, welches Nutztiere fressen, ist viel Ackerland nötig. Hierfür müssen dann wiederum oft Wälder abgeholzt werden. Meist wird Soja angebaut. Durch eine solche Monokultur werden die Böden stark strapaziert, was der Umwelt zusätzlich schadet.

Ein letzter, aber nicht zu unterschätzender Faktor ist auch, dass Nutztiere, vor allem Rinder, beachtliche Mengen an Methan ausstossen. Dieses sammelt sich wiederum in der Erdatmosphäre und trägt zum Klimawandel bei. Es hat eine Lebensdauer von ca. 12 Jahren und ist somit noch schädlicher als CO2.

Welche Fleischsorten sind besonders schädlich fürs Klima?

Nicht jede Art von Fleisch ist gleich schlecht fürs Klima. Bestimmte Sorten haben eine deutlich schlechtere CO2-Bilanz als andere. So ist zum Beispiel Rindfleisch das mit Abstand klimaschädlichste Fleisch. Um ein Kilogramm davon zu produzieren, werden bis zu 12 kg CO2 freigesetzt. Bei Schweine- und Hühnerfleisch sind es nur 4 kg, also deutlich weniger. Es kann dem Klima also durchaus helfen, mal auf eine andere Fleischsorte umzusteigen.

Rettet der Vegetarismus also das Klima?

Ganz so plakativ stimmt das natürlich nicht. Fakt ist aber: Wer den eigenen Fleischkonsum reduziert, kann deutlich CO2 einsparen. Ein vegetarisch lebender Mensch ist im Durchschnitt für 30 % weniger CO2 verantwortlich als ein Mischköstler. Dennoch kann eine vegetarische Ernährung nicht automatisch mit Klimabewusstsein gleichgesetzt werden. Auch Vegetarier sollten die CO2-Bilanz ihrer Ernährung im Blick behalten. Nahrungsmittel, die um die ganze Welt geflogen wurden, zum Beispiel exotische Früchte, verursachen natürlich auch CO2-Emissionen. Auch Produkte die massiv Wasser verbrauchen, wie zum Beispiel Avocados, schaden der Umwelt. Wer also etwas für das Klima tun will, sollte möglichst lokal und saisonal einkaufen.

Auch Milch und Käse verursachen CO2-Emissionen

Das Fleisch als alleinigen Verursacher des ernährungsbedingten CO2-Ausstosses auszumachen, greift zu kurz. Auch die Produktion von Milchprodukten ist ja auf Rinder angewiesen, welche wiederum Platz und Ressourcen verbrauchen. Erstrebenswert wäre daher wohl eher eine generelle Reduzierung des Konsums tierischer Produkte.

Welche schmackhaften Alternativen zu Fleisch gibt es?

Glücklicherweise muss kein Vegetarier auf schmackhaftes Essen verzichten. Eine vegetarische Ernährung wird zwar oft mit Verzicht gleichgesetzt, dies entspricht aber nicht der Realität. Eine Vielzahl an Fleischalternativen auf dem Markt wird Ihnen den Umstieg auf vegetarische Kost leicht machen. Meist bestehen Alternativprodukte aus Soja, Seitan oder diversen Hülsenfrüchten. Achten Sie, gerade bei Soja, auf eine vertrauensvolle Herkunft.

Fragen zu Vegetarismus und Klima

Wie kann ich durch meine Ernährung den Klimawandel bekämpfen?

Greifen Sie möglichst auf saisonale Produkte aus der Region zurück. Vermeiden Sie Nahrungsmittel, die von weither eingeflogen werden mussten. Eine bewusste vegetarische Ernährung trägt in jedem Fall zu einer günstigeren CO2-Bilanz bei und verringert Ihren ökologischen Fussabdruck.

Was kann ich fürs Klima tun, wenn ich nicht auf Fleisch verzichten möchte?

Wer nicht direkt zum Vegetarier werden möchte, kann die eigene CO2-Bilanz auch über die Auswahl der Fleischsorte positiv beeinflussen. Die Produktion von Hähnchen- und Schweinefleisch verursacht weniger CO2-Emissionen als die von Rindfleisch.

Wie finde ich die richtige Fleischalternative?

Vorab sei gesagt: Für eine ausgewogene vegetarische Ernährung sind Fleischersatzprodukte nicht zwingend notwendig. Es handelt sich hierbei eher um auf den Verbraucher zugeschnittene Produkte, die den Geschmack von Fleisch imitieren sollen. Mittlerweile bietet fast jeder Supermarkt zahlreiche Fleischersatzprodukte an. Probieren Sie sich durch und finden Sie Ihren Geschmack. Achten Sie aber immer ökologische Qualität und eine möglichst regionale Herkunft. Kaufen Sie zum Beispiel nur Sojaprodukte aus Europa.


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