Illegale Geschäfte mit Hundewelpen

Der Wunsch nach einem Haustier ist gerade in Zeiten von Corona gross. Aber aufgepasst: Der Handel mit illegalen Hundewelpen ist gefährlich.
Nachfrage nach Haustieren stark angestiegen
Seit der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Haustieren stark angestiegen (Bild Jametlene on Unsplash)

Kriminelle Händler suchen den schnellen Gewinn im Internet, schreibt unser Kolumnist Patrick Céréda von der Kantonspolizei Zürich.

Das Coronavirus bringt uns dazu, die sozialen Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren und viel Zeit zu Hause zu verbringen. Das löst bei vielen Menschen eine gewisse Einsamkeit aus – und den Wunsch nach einem Haustier. Auch ich bin froh, meine schnurrende kleine «Bijoux» um mich zu haben. Während meiner Tage im Home-Office geniesst sie es, sich leise anzuschleichen und mit einem Satz auf den Tisch zu springen, nur um kurz darauf genüsslich der Länge nach auf die Tastatur meines Laptops zu liegen – mit der leisen Aufforderung, eine kurze Pause einzulegen und sie genau jetzt zu kraulen. Die Lebensumstände während der Pandemie scheinen die perfekte Möglichkeit zu bieten, sich ein Haustier anzuschaffen.

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist daher die Nachfrage nach Haustieren stark angestiegen, es zeigt sich ein regelrechter Haustierboom. Besonders beim vermeintlich einfachen und schnellen Weg, ein Haustier übers Internet zu kaufen, gilt es jedoch vorsichtig zu sein, denn kriminelle Händler bieten dort oft Tiere auf betrügerische Weise an. Mit falschen Angaben über den Anbieter und die Herkunft werden die Tiere, die häufig mit falschen Papieren und fehlenden Impfungen ausgestattet sind, im Internet angepriesen.

Hundewelpen sind von diesem Geschäft auf Kosten des Tierwohls besonders stark betroffen. Welpen aus illegalem Handel werden häufig in Massen unter schlimmsten Bedingungen gezüchtet. Sie sind unterernährt, werden auf engstem Raum an den Zielort transportiert und leiden unter mangelnder Hygiene, was diverse Krankheiten zur Folge hat. Mit der Einfuhr solcher Tiere wird somit die Gefahr der Einschleppung von Krankheiten, insbesondere der Tollwut, in Kauf genommen. Zudem werden Hundewelpen, die illegal gehandelt werden, oft schon im Alter von wenigen Wochen von ihrer Mutter getrennt. Diese frühe Trennung kann schwere Verhaltensauffälligkeiten bei den Kleinen zur Folge haben. Die widrigen Umstände von illegal gehandelten Jungtieren können lebenslange Konsequenzen für die Vierbeiner haben. Diese  Konsequenzen schränken die Lebensqualität der Tiere massiv ein.

Darunter leidet nicht nur der kleine Nachwuchs, sondern auch sein Besitzer. Nachfolgekosten für tierärztliche Untersuchungen können schnell richtig ins Geld gehen. Umso wichtiger ist es also, beim Kauf eines Haustiers einige Punkte zu beachten. Prüfen Sie die Angaben über den Tierverkäufer genau und schauen Sie, ob der verlangte Preis realistisch und ortsüblich ist. Die Zuchtstätte sowie das Muttertier mit ihren Jungen müssen besichtigt werden können. Weiter sollte darauf geachtet werden, dass die Kleinen nicht zu jung sowie gechipt, geimpft und entwurmt sind. Bei der Abgabe des Welpen müssen Sie einen Heimtierpass mit Angaben über Züchter und Herkunftsland erhalten. Auch Informationen über die Bedürfnisse, Betreuung und tiergerechte Haltung des Tiers sind wichtig. Wird das Jungtier im Ausland abgeholt, gelten spezielle Voraussetzungen für die Einfuhr in die Schweiz.

Oft ist das Leben schon genug kompliziert, und alles, was schnell und mühelos umgesetzt werden kann, ist willkommen. Es lohnt sich aber, gerade bei der Anschaffung eines Haustiers nicht vorschnell zu entscheiden. Die Verantwortung für ein Haustier müssen Sie auch im Alltag nach Corona tragen können. Dabei hilft es, den Bedürfnissen des Jungtiers bereits bei der Auswahl gerecht zu werden und die Angebote genau zu prüfen – damit Sie die Freude am jungen Vierbeiner möglichst lange geniessen können.

Patrick Céréda, Medienchef der Kantonspolizei Zürich, schreibt in dieser Kolumne über die verschiedensten polizeirelevanten Themen, von Präventionstipps über Verhaltensregeln bis hin zu Geschichten aus dem Polizeialltag. 


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