James-Bond-Waffen von Senioren verkauft

Sie sind im Film super cool, im echten Leben sind sie aber verboten: Spazierstöcke und Kugelschreiber, mit denen man schiessen kann.
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Nicht jeder ist ein James Bond, der sich so fühlt (Bild: Fotolia)

Zwei Senioren haben mit den Waffen gehandelt - und flogen auf.

James Bond ist gefährlich - wie seine Accessoires: Die Rolex überrascht immer wieder mit Ausstattungsmerkmalen von Würgeseil bis Laserschneider, aus den Zigaretten des smarten Geheimagenten kommen wahlweise und je nach Film Betäubungsgas oder Projektile.

Und dann ist da selbstverständlich noch der Klassiker unter den technischen Spielereien von 007: Füller und andere als Schreibgeräte getarnte Waffen, die tödliche Geschosse abfeuern.

Weit gefehlt, wer das für Spielereien einfallsreicher Action-Filmemacher hält: Schiess-Kugelschreiber und einen Spazierstock mit gleicher Funktion hat die Heidelberger Polizei vor Kurzem in einem Lager illegaler Waffenhändler beschlagnahmt. Dort fand sie ausserdem 20 Gewehre und Pistolen und mehrere tausend Schuss Munition.

Die mutmasslichen Waffenhändler sind aus dem besten James-Bond-Alter allerdings schon raus: Mit ihren 75 beziehungsweise 77 Jahren passen die beiden Verdächtigen viel besser in die Altersgruppe des umtriebigen Erfinders Q, der seinen Agenten immer wieder mit den neuesten Technik-Spielereien versorgt - sieht man vom neuesten Bond-Film ab, in dem er von dem jungen Darsteller Ben Whishaw gespielt wird.

Ob die Senioren die gefährlichen Kulis und den schiessenden Spazierstock selbst ausgetüftelt haben, teilte die Polizei nicht mit. Legal sind sie nach dem Waffengesetz jedenfalls nicht, weil als Alltagsgegenstände getarnt.

"Das sind James-Bond-Waffen", sagte ein Sprecher der Heidelberger Polizei. "Die bekommen Sie auch nicht mit einem Waffenschein." Also auch nicht in einem Waffengeschäft, wie es der 77-Jährige betreibt. Von ihm soll der 75-jährige Hauptverdächtige Waffen gekauft, ihre Produktionsnummern abgeschliffen und sie weiterverkauft haben - an mindesten sechs weitere Unterhändler.

Der 75-Jährige und ein Zwischenhändler sitzen jetzt in Untersuchungshaft. Bleibt zu hoffen, dass sich die weiteren Verdächtigen nicht auf andere verbotene Spazierstock-Varianten lehnen, klassisch mit verstecktem Degen etwa. Oder mit eingebautem Ein-Million-Volt-Elektroschocker.

Dafür braucht es noch nicht mal Waffendealer: Die "Gehhilfe zur Selbstverteidigung" kann man in den USA einfach online bestellen.


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