Gehirntraining: Segen für 50Plus

Ziel eines effizienten Gehirntrainings kann nur der Transfer von kognitiven Leistungen in die Praxis sein, besagt eine Dortmunder Altersstudie.
Gehirntraining: Segen für 50Plus
Gehirntraining: Segen für 50Plus

Untersuchungen dieser Studie waren: Unfälle im Haushalt sowie Unfälle im Verkehr.

Das alternde Gehirn verliert dauernd an Plastizität

(Fähigkeit sich schnell neuen Situationen anzupassen), das ist leider so und wissenschaftlich endgültig belegt. Man kann sehr wohl etwas gegen diesen natürlichen Zerfall tun, indem man nachhaltiges Arbeitsspeichertraining betreibt. Dies uneingeschränkt bestätigt Dr. Claudia von Bastian, Kognitionspsychologin am psychologischen Institut der Uni Zürich, indem Sie Resultate ihrer jüngsten Forschung wie folgt ausdrückt: „Wer ein gutes Arbeitsgedächtnis hat, hat meist auch eine hohe Intelligenz. Wird das Arbeitsgedächtnis trainiert, macht uns das auch intelligenter“.

Nun, wie trainiert man das Arbeitsgedächtnis?

Das Arbeitsgedächtnis (engl. working memory) liegt im Frontalhirn und ist nicht messerscharf zu lokalisieren. Die zwei wichtigsten Komponenten, die seine Kapazität beeinflussen sind die Informationsgeschwindigkeit und die Merkspanne. Beide Komponenten lassen sich gezielt durch Gehirntraining trainieren und deren Verbesserung mit dem S-KAI-Test auch messen. Auf Neuronalfit darf dieser Test kostenlos zum Ausprobieren benutzt werden. Der S-KAI-Test ist vom Kognitionspsychologen Dr. Lehrl entwickelt und definiert worden. Ein 8-10 wöchiges Gehirntraining liefert messbare Erfolge. Zur Zeit laufen diverse Studien, die versuchen diese bereits bekannten Tatsachen an verschiedenen Gruppen zu verifizieren. Der erwartete Zuwachs der flüssigen Intelligenz beträgt zwischen 15-30%.

Ein anderer interessanter Versuch läuft im  Altersheim Rümlang, in welchem die Wirksamkeit von Gehirntraining (auf Papierbasis) für Bewohner untersucht wird. Diese Resultate werden mit Spannung erwartet, sind doch für Krankenkassen darin wichtige Erkenntnisse zu erwarten.

Arbeistspeichertraining = Gehirntraining. Durch aktives Arbeitsspeichertraining wird die flüssige Intelligenz (Plastizität) erhöht. Absolventen erreichen wieder ähnliche Werte wie vor 8-15 Jahren (sa. Berliner Altersstudie, Dortmunder Altersstudie). Welche Übungen erhöhen nachhaltig die flüssige Intelligenz? Dazu gehören nebst den klassischen Gehirnübungen Aufgaben wie Kopfrechnen, Schach spielen, Knobelaufgaben lösen, intensiv diskutieren, Chinesisch lernen in Wort und Schrift, mit Enkeln Hausaufgaben lösen, aber auch Gleichgewichtsübungen oder in einem Sack Gegenstände erfühlen ohne sie zu sehen.

Was sind die Ziele eines nutzbringenden Gehirntrainings?

Die Ziele eines effizienten Gehirntrainings können nur der Transfer von kognitiven Leistungen in die Praxis sein. Für den Transfer ist kognitives Training wirksamer als reines körperliches Fitnesstraining, sagt die Dortmunder Altersstudie. Eine Sonderstellung haben Kombinationstrainings die sogen. Dual-Tasking Trainings (siehe auch erschienener Artikel auf 50Plus). Einige Auswirkungen dieser Verbesserungen der trainierten kognitiven Funktionen gemäss Dortmunder Studie sind:

  • 1. Unfälle im Haushalt. Darin untersuchte man die drei am häufigsten vorkommenden Unfälle in der Haushaltpraxis wie Brände, Stürze und Verletzungen recht ausführlich. Als repräsentatives Beispiel sei die Brandprävention erwähnt. Als Hauptursache von Bränden im Haushalt gelten vor allem Vergesslichkeit und Ablenkbarkeit nebst unvorhergesehenen techn. Defekten. Durch das Training der entscheidenden kognitiven Funktionen werden gezielt die Arbeitsgedächtniskapazität verbessert  und somit das Vergessen einer Gefahrenquelle wie brennende Kerze oder eingeschaltete Herdplatte reduziert. Auch kann systematisch mit geeigneten Gehirnübungen die Aufmerksamkeit trainiert werden. Diese Transferleistungen sind teilweise beachtlich, welche nur durch gezieltes Gehirntraining erzielt werden können.
  • 2. Unfälle im Verkehr. Die drei häufigsten Teilnehmergruppen sind Autofahrer, Radfahrer und Fussgänger. Auch hier soll exemplarisch der Fussgänger erwähnt werden. Die meisten Unfälle mit Fussgängern geschehen bei Strassenüberquerungen. Dabei spielen die kognitiven Funktionen wie Aufmerksamkeit, Entscheidungsfähigkeit und Erkennung von visuellen Informationen eine wichtige Rolle. Durch gezieltes Gehirntraining kann man genau diese Funktionen trainieren. Der erzielte Transfer geeigneter Gehirnübungen führt zu einer Verbesserung des Kurzeitsgedächtnisses (Erfassen der Gefahrenelemente) und reduziert Ablenkungsreize als wichtiger Faktor bei der Überquerung der Strasse. Diese kognitiven Verbesserungen sind für alle Verkehrsteilnehmer wichtig aber speziell für 50Plus ein echter Segen.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass ein nachhaltiges Gehirntraining mehr Lebensqualität garantiert und offensichtlich zu einem erfüllteren Leben führt.


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