ZUSAMMENLEBEN
Beziehungskrise als Booster für die Partnerschaft
Die Erwartungen in einer Partnerschaft
Am Anfang einer Beziehung sehen wir nur, was wir sehen wollen. Der andere Mensch scheint genau das, was wir unser ganzes Leben lang gesucht haben. Wofür?
- Um uns nicht länger alleine zu fühlen
- Um uns durch den Partner stärker und selbstbewusster zu fühlen
- Um uns austauschen zu können
- Um unsere Sorgen und Freuden teilen zu können
Da sind viele Erwartungen im Spiel, denen niemand gerecht werden kann. Was ist, wenn wir Aufmerksamkeit brauchen und unser Partner in diesem Moment den Kopf voller Dinge hat, die mit seiner Arbeit zu tun haben? Woher bekommen wir die gewünschte Aufmerksamkeit, wenn der andere krank ist und selbst bemuttert werden möchte? Wie können wir uns in wichtigen Situationen selbstbewusster fühlen, wenn unser Partner nicht anwesend nicht?
Die Beziehungskrise - wenn die Liebe wie eine Illusion zerplatzt
Solange unsere Bedürfnisse in der Flitterwochenzeit erfüllt werden, denken wir, endlich den richtigen Partner gefunden zu haben. Wir wünschen uns, dass jemand ständig für uns da ist, ähnlich der bedingungslosen Liebe zwischen Mutter und Kind. In den meisten Fällen übersehen wir dabei, dass es dem Partner ebenso geht. Er möchte bedingungslos von uns angenommen werden, was nicht funktioniert, wenn wir ebenfalls voller Erwartungen sind. All das führt zu einer Beziehungskrise.
Wird uns klar, dass uns unser Gegenüber nicht auf Händen tragen wird und positive Eigenschaften nicht stellvertretend für uns übernehmen kann, platzen in der Partnerschaft die Illusionen. Wir müssen uns selbst entwickeln und können nicht erwarten, dass der Partner dafür sorgt, dass wir uns geborgen und geliebt fühlen. Diese Erfahrung ist frustrierend und sorgt oft für eine Beziehungskrise. Es gibt aber auch die Möglichkeit, das Wort Beziehung und Partnerschaft neu zu definieren.
Liebe kommt nicht durch den anderen
Wer aufhört, durch den anderen leben zu wollen, kann die Liebe und seine Beziehung retten. Meist fragen und erwarten wir:
- Was gibst du mir?
- Sei für mich da, wenn ich es brauche!
- Warum willst du Zeit mit anderen verbringen?
- Du sollst dich nur für mich interessieren!
- Mach, dass ich mich gut fühle!
All das ist nicht die Aufgabe eines Partners in einer Beziehung. Diese Erwartungen sorgen vielmehr dafür, dass die Liebe stirbt und sich eine Beziehungskrise meldet. Liebe ist ein freier Fluss von liebevolle Gesten, die ganz spontan einer glücklichen Grundhaltung entspringen. Anders gesagt bedeutet das, dass wir nur eine Beziehung eingehen sollten, wenn wir bereits glücklich sind. Aber nie, um durch eine Partnerschaft glücklich zu werden.
Die Abhängigkeit in der Partnerschaft auflösen
Niemand kann uns das Glück geben und auch in einer Partnerschaft können wir es nur miteinander teilen, aber niemals durch einen anderen Menschen erhalten. Diese Einsicht macht es möglich, das eigene Verhalten zu ändern, anders auf den Partner zuzugehen und damit die Liebe zu retten. Ist das einfach? In keinem Fall, dazu sind wir zu sehr daran gewöhnt, uns über andere Menschen zu definieren. Aber es ist der einzige Weg, der aus kindlichen Verhaltensmustern führt und uns zu gleichberechtigten Partner macht, die einander wirklich etwas zu geben haben.
Wir müssen als Erwachsene erkennen, dass Liebe etwas ist, was wir in uns selbst aufrufen müssen, wollen wir es dauerhaft erleben. Unser Glück ist nicht von unserem Umfeld und schon gar nicht von unserem Partner abhängig. Liebe, Gelassenheit, Frieden und Glück sind Dinge, die wir in uns selbst erfahren müssen. Sie mit jemandem zu teilen, macht das Glück vollkommen.
Warum ist eine Beziehungskrise unvermeidlich?
Jeder von uns hat Anteile in sich, die er unterdrückt, weil es ihm so beigebracht wurde. Deshalb suchen wir uns einen Partner, der diese Anteile lebt. Da dieser aber nicht ständig zur Verfügung steht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir erneut frustriert sind und denken, dass es an der Beziehung und dem "falschen" Menschen liegt.
Wie kann die Partnerschaft erneuert werden?
Schauen Sie sich Ihre Erwartungen an Ihren Partner kann und fragen Sie sich, ob diese realistisch sind. Kann ein anderer Mensch auf diese Weise leben? Wenn Sie verstehen, dass Ihr Gegenüber seine eigene Art und Weise zu leben hat und niemand diese ändern sollte, wird sich Ihre Beziehung zum Positiven verändern.
Warum tut eine Beziehungskrise so weh?
Eine Beziehungskrise rüttelt an Ihren unterbewussten Einstellungen und will Sie verändern. Überzeugungen aus der Kindheit sollen geändert werden, sodass Sie freier leben können und neuen Handlungsspielraum bekommen. Dieser Vorgang ist mit Loslassen und Abschied verbunden, was sich auch in Ihren Emotionen ausdrückt, die für kurze Zeit mit Schmerz einhergehen.