GANZKÖRPER VIBRATION
Mit Ganzkörper-Vibration abnehmen?
Von den Vorteilen körperlicher Ertüchtigung zu profitieren, ohne tatsächlich trainieren zu müssen, ist seit langem ein schwer zu erreichendes Ziel von Forschern und faulen Menschen. Eine neue Studie zeigt, dass es möglich sein kann.
"Ganzkörper-Vibration kann so effektiv sein wie regelmässige Bewegung", berichtet die kanadische Endokrinologische Gesellschaft (Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen) in der aktuellen Ausgabe seiner Zeitschrift "Endocrinology".
Eine weniger anstrengende Form des Trainings, die als Ganzkörper-Vibration (GKV) bekannt ist, kann die regelmässige Bewegung von Mäusen nachahmen und die Muskel- und Knochengesundheit fördern, sagen Forscher. GKV kann jede Person sitzend, stehend oder auf einer Maschine mit einer Vibrationsplattform liegend ausüben.
Wenn die Maschine vibriert, überträgt sie Energie an den Körper. Die Muskeln kontrahieren und entspannen sich mehrmals während jeder Sekunde. In der Schweiz und Deutschland haben sich vor allem Geräte der Marke Power Plate und Nachahmerprodukte dafür durchgesetzt.
Es ist viel weniger anstrengend als traditionelles Training, was gerade für 50plus vorteilhaft sein kann. "Unsere Studie ist die erste, die zeigt, dass Ganzkörper-Vibration genauso effektiv sein kann wie traditionelles Training bei der Bekämpfung von Fettleibigkeit und Diabetes", sagte Studienautorin Meghan McGee-Lawrence von der Augusta-Universität in Georgia.
Dicken Mäuse half GKV
"Während GKV die Mängel in der Knochenmasse dicker Mäuse nicht vollständig reparieren konnte, vermag sie den Gesamtzustand dennoch zu verbessern. Was darauf hindeutet, dass die längerfristige Behandlungen ein Versprechen für die Verhinderung von Knochenverlust sein könnte."
Um die Studie durchzuführen, wurden Mäuse in drei Gruppen eingeteilt: die erste Gruppe wurde nicht gefordert, die zweite wurde ganzkörpervibriert, die dritte ins Laufrad geschickt. Genetisch fettleibige und diabetische Mäuse der zweiten und dritten Gruppe zeigten ähnliche metabolische Reaktionen.
Dicke Mäuse der zweiten und dritten Gruppe legten in der Folge weniger an Gewicht zu, trotzdem blieben sie schwerer als normale Mäuse. Das Laufrad und die GKV erhöhten zudem die Muskelmasse und beeinflussten die Insulinproduktion bei den genetisch fettleibigen Mäusen.
Auf junge, gesunde Mäusen hatten die Tests keine Auswirkungen. "Diese Ergebnisse sind ermutigend", sagte Dr. McGee-Lawrence. "Da aber unsere Studie bei Mäusen durchgeführt wurde, muss diese Idee bei Menschen streng geprüft werden, um zu sehen, ob die Ergebnisse für Menschen gelten würden."