MODE
Muss es immer die Farbe Khaki sein?
Kleidung zum funktionellen Warmhalten, Bedecken nackter Haut, oder als Ausdruck eines Lebensgefühls - im gesamten Lebenszyklus ändern sich Silhouette und Geschmack ständig. Schwierig wird es, wenn der Geschmack den aktuell modischen Formen und Farben entspricht, aber die Körperformen nicht kongruent sind.
Flotte Karohemden werden selten unter Berücksichtigung des wachsenden Bauchumfangs entworfen, formvollendete Sommerkleider selten unter Einbeziehung der meist breiter werdenden Damen. Oder aber es ändern sich generell die Proportionen. Greifen Senioren aus Frust und Ausweglosigkeit zu eintönigen Farben und Schnitten?
Es mag diejenigen geben, die sich nicht mit Mode auseinandersetzen wollen und Kleidung ganz pragmatisch betrachten, und doch gibt es auch modebewusste, ältere Menschen, die in modernen Labels nicht fehl am Platz aussehen möchten.
Denn eine Anpassung an die ältere Kundschaft bedarf nicht nur sukzessiver, meist Vergrösserung der Schnitte, sondern muss unterschiedliche Verhältnisgrössen beachten, damit die Gesamterscheinung weiterhin stimmig ist. So sind möglicherweise Nähte und Knöpfe anders zu setzen.
Die ersten Designer haben umgedacht, hin zu normalgewichtigen und fülligeren Models; die wenigsten allerdings hin zu stilsicheren Senioren. Dabei geht es nicht geradewegs darum sich als jemand Jüngeres zu verkleiden, sondern bewusst mit der Zeit zu gehen und sich neuen Strömungen hinzugeben.
Sich Wohlfühlen steht im Vordergrund und das funktioniert nicht in unpassend formlosen, gemusterten oder allzu qualitativ minderwertigen Stoffen. Wenige gut investierte hochwertige Stücke sind meist sinnvoller als viele preisgünstige im Schrank, um altersentsprechend stilsicher durch die Welt zu gehen.