Angehörige entlasten: Hilfe im Pflegealltag

Angehörige, die sich für die Pflege eines erkrankten Familienmitglieds verantwortlich sehen, müssen mit vielen Herausforderungen umgehen.
Angehörige entlasten: Hilfe im Pflegealltag
(Bild iStock)

Wenn Sie es nicht zulassen möchten, dass ein Elternteil oder ein pflegebedürftiges Kind in einem Pflegeheim umsorgt wird, erweisen Sie dem Menschen in der Pflege einen grossen Dienst. Als Angehörige müssen Sie aber auch selbst darauf achten, dass Sie bei ihrem Tun ausreichend entlastet werden. Der Beistand kann auf folgenden Wegen erfolgen:

  • Hilfe durch professionelle Beratung
  • Unterstützung bei psychischer Belastung in der Pflege
  • Rehalbilitationsmassnahmen für Angehörige von pflegebedürftigen Menschen
  • Erfahrener Einsatz von ambulanten Pflegediensten    

Hilfe durch professionelle Beratung

Angehörige, die plötzlich mit der Aufgabe betraut werden, sich um eine pflegebedürftige Person zu kümmern, trifft die Diagnose wie ein Schlag. Zusätzlich zu der Arbeit im Büro und der emotionalen Belastung suchen Sie nach Lösungen, um dem lieben Menschen zu helfen.

In dieser Situation ist es wichtig, sich an eine professionelle Beratung zu wenden. Eine kostenlose Pflegeberatung nimmt sich nicht nur der Zeit. Hier steht der Mensch im Mittelpunkt, der seine pflegebedürftigen Familienmitglieder nach seinen Kräften unterstützt. Hier wird auch Rücksicht darauf genommen, dass jede Pflegesituation anders ist. Man bezieht Ihre individuellen Bedürfnisse ein und gibt Ihnen auf Ihre Fragen die richtigen Antworten. Damit gewinnen Sie selbst nicht nur an Sicherheit. Sie erfahren auch, wie Pflegeleistung zu Hause funktionieren kann, ohne dass spezielle Anbieterinteressen im Vordergrund stehen. Die Beratung zielt darauf ab, die individuellen Bedürfnisse einer Pflegeperson zu erkennen und praktische Lösungen aufzuzeigen.      

Unterstützung bei psychischer Belastung in der Pflege

Die Übernahme der Pflegeleistung für eine nahestehende Person ist oft mit einer eigenen psychischen Belastung verbunden. Wenn Sie dies langfristig ignorieren, schaden Sie sich nur selbst. Denn Überforderung und Erschöpfung haben nicht selten einen Burn-out zur Folge.  

Eine andere Anlaufstelle ist das Sorgentelefon in der Schweiz. Hier werden Sie von im Sozialbereich ausgebildeten Menschen unterstützt. Die Hilfe erfolgt absolut anonym. So fällt es Ihnen leichter, sich von den Sorgen des Pflegealltags zu befreien und sich alles von der Seele zu reden. 

Einer psychischen Überforderung können Sie auch dadurch begegnen, dass Sie sich selbst eine Auszeit von Ihrem Pflegedienst geben. Soweit möglich organisieren Sie die Betreuung des pflegebedürftigen Menschen innerhalb der Familie. Achten Sie darauf, dass alle entsprechend ihrer Möglichkeiten einbezogen werden und jeder genügend Zeit hat, um seinem eigenen Alltag zu folgen.

Während Ihrer Auszeit geniessen Sie das Leben, wie es Ihnen beliebt. Treffen sie sich mit Freunden zu einem Spieleabend oder unternehmen Sie gemeinsam einen Ausflug in eine Region der Schweiz, die Sie noch nicht kennen. Mehr vom Leben haben Sie auch dadurch, dass Sie sich auf die Suche nach einem neuen Partner begeben und sich neu verlieben. Denken Sie in jedem Fall aber auch an Ihre Gesundheit und verordnen Sie sich eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf.        

Rehabilitationsmassnahmen für Angehörige von pflegebedürftigen Menschen

Bringt die Pflege einer Familienmitglieds Angehörige an Ihre Grenzen, wird es Zeit, wieder etwas mehr an sich selbst zu denken. Die körperlichen Anstrengungen, die der Pflegealltag mit sich bringt, führen früher oder später auch dazu, dass die Seele aus dem Gleichgewicht gerät. Hier ist es Zeit, sich selbst eine Rehabilitationsmassnahme zu gönnen. Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, schmerzende Rücken und andere körperliche Beeinträchtigungen lassen sich auf diese Weise am besten beheben.

Um für die anstehenden Aufgaben im Pflegealltag wieder fit zu sein, nehmen Sie z. B. an einem Erholungs- und Trainingswochenende teil. Hier aktivieren sie die Kräfte, die Ihnen bei einer zu langen Betreuung verloren gegangen sind. Für die Betreuung des erkrankten Familienmitglieds in dieser Zeit ist durch die Kurzzeitpflege in der Schweiz gesorgt. Diese sieht sich für alle Belange zuständig, die die pflegebedürftige Person betreffen. Ein längerer Aufenthalt in einem Pflegeheim wird auf diese Weise vermieden.  

Erfahrener Einsatz von ambulanten Pflegediensten 

Die Pflegeleistung von aussen ist ein ganz wichtiger Faktor. Stehen Sie selbst im Berufsleben oder haben Sie niemanden, mit dem Sie die Betreuung einer Ihnen nahestehenden Person teilen könnten, sind Sie darauf angewiesen. Ein ambulanter Pflegedienst in der Schweiz übernimmt die Verhinderungspflege und übernimmt das Essen auf Rädern.

Bei der Verhinderungspflege - auch als Ersatzpflege bekannt - übernimmt ein ambulanter Pflegedienst die Betreuung einer pflegebedürftigen Person für einen bestimmten Zeitraum. Diese Art der Pflege können Sie nach Ihrem Bedarf gestalten. Sie kann stunden. tage- oder wochenweise in Anspruch genommen werden. So ist es z. B. auch möglich, dass Sie die Verhinderungspflege für einen dringenden Arzttermin beanspruchen.  

Beachten Sie aber, dass das Recht auf die Übernahme der Kosten durch die Pflegeversicherung nur besteht, wenn die häusliche Pflege für ein Familienmitglied seit mindestens sechs Monaten besteht. Überdies ist es wichtig, dass die pflegebedürftige Person mindestens den Pflegegrad 2 haben muss.


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