Biodiversität: Wie kann sie geschützt werden?

In den Medien ist immer öfter von Biodiversität die Rede und welche Massnahmen zu ihrem Schutz ergriffen werden. Jeder kann seinen Beitrag leisten. 
Biodiversität: Wie kann sie geschützt werden?
Im Garten Raum für Pflanzen und Tiere lassen (Bild Juanma Clemente on Unsplash)

Was bedeutet der Begriff überhaupt?

Kurz und knapp gesagt lässt sich das Begriff Biodiversität mit dem Wort Artenvielfalt erklären. Damit ist der Biologie die Fülle an unterschiedlichen Arten gemeint, die in einem bestimmten Lebensraum vorkommen. Dieser bezieht sich auf eine Landschaft oder ein geographisches Gebiet. Artenvielfalt wird in 3 Teilbereiche gegliedert:

  • die Zahl der Varianten unter den Exemplaren einer Art
  • die Artenvielfalt
  • die Menge der Ökosysteme wie Biotope, Biome und Ökoregionen. 

Die Artenvielfalt ist von Region zu Region sehr unterschiedlich. In naturbelassenen tropischen Regenwäldern und Korallenriffen ist sie besonders hoch. 

Wie sieht die Lage aus?

Auch diese Frage lässt sich kurz und knapp beantworten: nicht schlecht, sondern katastrophal. Die biologische Vielfalt ist weltweit auf dem Rückgang. Dabei handelt es sich jedoch nicht nur um eine Verringerung der Anzahl der Arten (Artensterben), sondern die genetische Vielfalt der noch existierenden Arten nimmt ebenfalls rapide ab. Besonders deutlich wird das bei den Wirbeltieren, weil deren Bestände am besten erfasst sind. Von ihnen wurden weltweit 14.000 Populationen erfasst. Dort hat es in den letzten 40 Jahren einen Rückgang um 60 Prozent gegeben. Am stärksten sind Süsswasserfische und Amphibien betroffen. Bei ihnen beträgt der Rückgang sogar 81 Prozent. 

Was kann der Einzelne tun?

Als Einzelperson ist man nicht hilflos. Schon durch einfache Massnahmen im Alltag kann man etwas für den Erhalt der Biodiversität tun. Dazu muss man nicht in den Amazonas-Regenwald reisen und dort illegale Holzfäller oder Goldwäscher konfrontieren oder im Great Barrier Reef vor der australischen Küste die gefrässigen Dornenkronen-Seesterne von den Korallen absammeln. Jeder kann im Alltag daheim kleine Beiträge leisten, um die Artenvielfalt zu erhalten.

Im Garten Raum für Pflanzen und Tiere lassen

Dazu gehört beispielsweise, den Garten nicht makellos und steril sauber zu halten, sondern auch Wildblumen und Gräsern Raum zu geben. Etwas Laub sollte liegen bleiben, damit darin Igel und andere Tiere überwintern können. Als natürliche Begrenzung Hecken aus einheimischen Pflanzen anlegen und diese im Frühjahr und Sommer nicht schneiden. Hecken bieten vielen Tieren einen Lebensraum. 

Tränken und Futterstellen einrichten

Die Sommer werden immer heisser und trockener. Vögel und Insekten sind dankbar, wenn sie Wasserstellen finden, an denen sie ihren Durst löschen können. Kleine Zweige, die ins Wasser ragen, sorgen dafür dass die Bienen nicht ertrinken. Im Winter hilft es sehr, wenn Vögel mit artgerechtem Futter versorgt werden. 

Insektenhotels und Nistkästen aufstellen

Natürliche Nistplätze werden immer seltener. Durch den Bau von Insektenhotels und Nistkästen kann dieser Mangel zumindest teilweise ausgeglichen werden. Das ist übrigens ein prima Projekt für Kinder. Damit können sie schon frühzeitig mit den Aspekten des Umweltschutzes vertraut gemacht werden. In Absprache mit der Gemeinde können die Kästen bestimmt auch im Ort, beispielsweise in Parks, angebracht werden. 

Wilde Wiesen anlegen

Auf Wiesen, die sich selbst überlassen werden, siedeln sich viele einheimische Tiere und Pflanzen an. Die Blütenpflanzen locken mit ihrem Nektar Bienen und Schmetterlinge an und im hohen Gras finden Tiere Unterschlupf. Wer einen eigenen Garten besitzt, sollte zumindest ein kleines Stück davon sich selbst überlassen. Mehr und mehr Gemeinden gehen ebenfalls dazu über, Wiesen nicht ständig zu mähen. Sie lassen das Gras wachsen und Blütenpflanzen gedeihen. Das nützt nicht nur der Biodiversität, sondern spart auch Geld. 

Patenschaften für Strassenbäume

Selbst wer mitten in einer Grossstadt lebt, kann etwas für den Erhalt der Artenvielfalt tun. Eine Option, die zunehmend populär wird, besteht darin, die Patenschaft über einen Strassenbaum zu übernehmen. Grüne Bäume mitten in der Stadt spenden nicht nur kühlen Schatten im Sommer, sondern bieten vielen Pflanzen und Tieren Lebensraum. Im Sommer stehen solche Stadtbäume jedoch unter extremen Stress, weil es in der Stadt viel heisser ist als in einer offenen Landschaft oder im Wald. Wenn es dann noch lange nicht regnet, können Bäume sogar absterben. Der Pate kümmert sich regelmässig um "seinen" Baum und versorgt ihn vor allem mit Wasser. 

Auf Nachhaltigkeit achten 

Das ist auf viele Weisen möglich. Beispielsweise ist es besser für die Biodiversität, selbst zu kochen, anstatt Fast Food zu kaufen. Beim Einkauf darauf achten, Verpackung zu sparen oder Produkte mit umweltfreundlicher Verpackung zu bevorzugen. Kauft man Holzprodukte oder Textilien, sollte man auf nachhaltig erzeugte Produkte achten. Ähnliches gilt auch für Lebensmittel. Auf diesem Sektor wächst das Angebot an Bioprodukten immer mehr an. 

Die aufgezeigten Möglichkeiten sind nur eine kleine Auswahl aus einer langen Liste. Wenn auch eine einzelne Aktion scheinbar nicht ins Gewicht fällt, summieren sich die vielen individuellen Taten und haben letztendlich ein grosses Gewicht. Der Ozean besteht ja auch aus unzähligen Wassertropfen.


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