Stoffwechsel
Dick durch Darmbakterien: So speichert Ihr Körper Fett

Warum der Mensch dick durch Darmbakterien werden kann
Der menschliche Darm beherbergt mehrere Billionen Bakterien. Das ist mehr als der Körper Zellen hat! Sie erfüllen wichtige Aufgaben und werden unterschiedlichen Stämmen zugeordnet. Manche fungieren quasi als Wächter und verdrängen schädliche Bakterien, die uns krank machen könnten. Andere helfen bei der Aufnahme von Nährstoffen oder sie kurbeln die Beweglichkeit des Darms an. Und dann gibt es noch die Dickmacher- und die Schlankmacher-Bakterien. Deren Verhältnis zueinander kann der Grund sein, warum Sie an Übergewicht leiden, ein Familienmitglied, das exakt die gleichen Speisen zu sich nimmt, aber schlank bleibt.
Firmicutes Bakterien, die übereifrigen Dickmacher
Firmicutes und Bacteroidetes sind die zwei Bakterienstämme, die im Darm mengenmässig dominieren. Ihr Anteil liegt bei etwa 90 Prozent. Das genaue Mengenverhältnis variiert jedoch von Mensch zu Mensch und ist nicht immer ausgeglichen. Und genau das ist das Problem: Je höher nämlich der Anteil an Firmicutes Bakterien ist, desto höher ist meist auch das Körpergewicht. Das liegt daran, dass diese Dickmacher-Bakterien enorm fleissig und unersättlich sind. Sie nehmen ihre Arbeit sehr genau und zerlegen jeden einzelnen Bestandteil der Nahrung bis zum allerletzten Partikelchen. Auf diese Weise können sie selbst aus Ballaststoffen, die eigentlich unverdaubar sind, noch etwas Energie herausholen. Und Energie ist in diesem Zusammenhang mit Kilokalorien gleichzusetzen.
Um das zu verdeutlichen, hier ein kleines Beispiel: Eine Portion Salat (100 Gramm), die eigentlich 15 Kilokalorien hätte, würde dank der Firmicutes Bakterien 18 Kilokalorien liefern. Das hört sich zwar wenig an, entspricht aber immerhin einem Plus von 20 Prozent. Hochgerechnet auf die Kalorienzufuhr eines Tages macht sich dies früher und später auf den Hüften bemerkbar, denn auf diese Weise kommen täglich 200 bis 250 Extra-Kalorien zusammen: Sie werden dick durch Darmbakterien.
Leider hat der Übereifer der Firmicutes Bakterien noch einen weiteren Nachteil. Bei den Kohlehydraten, die sie verstoffwechseln, handelt es sich um Zucker, und der kann in Triglyceride umgewandelt werden. Im schlimmsten Fall wird dadurch das Blut dickflüssiger: Hier drohen dann Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Leber. Dazu kommt, dass der Fleiss der Bakterien viel Zeit in Anspruch nimmt: Die Nahrung ist also viel länger unterwegs, was sich dann als träge Verdauung bemerkbar macht.
Bacteroidetes Bakterien, die wertvollen Schlankmacher
Die Bacteroidetes sind die Gegenspieler der Firmicutes. Sie "wissen" dass zu viele Kalorien und zu viel Zucker für unseren Körper nicht gesund sind. Darum isolieren sie leere Kohlenhydrate aus unserem Darm und sorgen aktiv dafür, dass diese quasi ungenutzt abtransportiert werden. Man könnte sie darum auch als "Kilo-Killer" bezeichnen. Studien zeigten, dass etwa zehn Prozent aller Kalorien, die ein Mensch am Tag zu sich nimmt, einfach mit dem Stuhl ausgeschieden werden, wenn die Bacteroidetes Bakterien die Vormacht haben. Und genau wie der Firmicutes Stamm nicht nur zu extra Kalorien, sondern auch zu Erkrankungen führen kann, punktet der Bacteroidetes Stamm mit einem zweiten Vorteil.
Bei der Verstoffwechslung bilden die Bakterien nämlich Substanzen, die uns schneller satt machen und die Fettspeicherung hemmen. Wer also nicht nur auf seine Figur, sondern auch auf seine Gesundheit achtet, sollte dafür sorgen, dass der Anteil der "guten" Bacteroidetes Bakterien im Darm stets überwiegt. Dieses Ziel lässt sich mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung leicht erreichen. Forscher haben nämlich herausgefunden, dass die Darmbakterien bereits nach nur 24 Stunden auf eine Umstellung der Nahrungsgewohnheiten reagieren. Dann nehmen die Dickmacher-Bakterien ab und die Zahl der Bacteroidetes Bakterien steigt langsam an.
Aber: Ein nachhaltiger Erfolg stellt sich nur dann ein, wenn Sie Ihre Ernährung langfristig umstellen. Ansonsten kommt es schnell wieder zu einer Übermacht der Firmicutes Bakterien.
Die optimalen Lebensmittel für Ihre Darmflora
Es ist zwar richtig, dass Sie dick durch Darmbakterien werden können, wie sich die Darmflora jedoch zusammensetzt, bestimmen Sie mit der Ernährung.
- Bringen Sie möglichst täglich Gemüse aus den Tisch.
- Essen Sie reichlich saisonales Obst.
- Auch über Vollkornprodukte freut sich der Darm.
- Lecker und gesund: Kefir, Buttermilch und Naturjoghurt.
- Geniessen Sie fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut und Kimchi.
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