Frauen über 50 lieben ihren Kindle

Verfechter des traditionellen Lesens aus gebundenen oder geklebten Büchern gaben den E-Readern und Tablets keine Chance auf dem Markt.
Kindle, E-Reader, digitale Bücher
Schon 31 Prozent der Britinnen lesen mit einem E-Reader oder einem iPad (Bild: Peter Röthlisberger)

Zu kompliziert, zu wenig sinnlich. Gerade die Frauen aber fühlen sich stark zu der digitalen Welt hingezogen. In Grossbritannien beispielsweise lesen bereits 31 Prozent ihre Bücher - zurzeit vor allem der Sadomaso Softporno-Schinken 50 Shades of Gray - auf ihrem Kindle oder iPhone. Die Revolution hat längst stattgefunden.

Wie liest die Generation 50plus Belletristik, Sachbücher? Klar, mehrheitlich noch immer auf Papier, gebunden oder geklebt. Als die E-Reader, etwa die von Marktführer Kindle aufkamen, war das bereits eine Revolution. Was aber auch viele Tech-Blogger voraussagten: Das iPad wird den E-Reader wieder verdrängten.
Die Auguren hatten sich geirrt, wie netzwoche.ch schreibt. Zumindest in Grossbritannien, wo Zahlen vorliegen:
Obwohl E-Reader gemäss Marktforschern unter der Tablet-Konkurrenz leiden, haben sich die Geräte unter bestimmten Zielgruppen etablieren können, wie das Beispiel Grossbritannien zeigt. Dort setzen sich Silver Surfer offenbar gerne mit einem E-Reader vor das Kaminfeuer. Fast ein Drittel aller Briten, die 55 Jahre oder älter sind, besitzt ein iPad, ein Kindle Fire oder ein ähnliches Gerät.
Entgegen dem Vorurteil, dass sich ältere Menschen neuen Technologien verschliessen würden, lesen 29 Prozent der Kategorie 55 Plus Bücher auf dem E-Reader. Bei den Jüngeren sind es lediglich 22 Prozent, melden Analysten von Mintel gegenüber der Daily Mail.
Das liege zum Teil daran, dass Menschen, die 55 Jahre oder älter sind, oftmals lesebegeistert seien. Sie würden sowohl bei Büchern in gedruckter Ausgabe, bei digitalen Büchern als auch bei Hörspielen die grösste Leserschaft ausmachen, sagt Paul Davies von Mintel.
Zudem verbessere sich die Technologie stetig. Und E-Reader bieten einige Vorteile im Gegensatz zu gedruckten Büchern: So kann beim E-Reader beispielsweise die Schrift vergrössert werden, was speziell für Menschen mit beeinträchtigtem Sehvermögen ein grosser Pluspunkt sein kann. Zudem bieten digitale Buchzeichen eine Orientierungshilfe.
Wie die Studie von Mintel zeigt, sind ältere Frauen den E-Readern am meisten zugeneigt. 31 Prozent aller britischen Frauen, die 55 Jahre oder älter sind, besitzen einen E-Reader. Das könnte auch daran liegen, dass Bestseller wie 50 Shades of Grey zuerst als E-Book erhältlich waren, erklärt Mintel-Analyst Davies.


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