Mikroplastik
Gehirn-Gift Plastik: Warum Ihr Denken darunter leidet

Gehirn-Gift Plastik: Die Gefahr nimmt zu
So gelingt Plastik in unser Gehirn
Plastik verschmutzt Landschaften und Meere und dringt in winzigen Partikelchen in unseren Organismus ein. Wir nehmen es quasi mit jeder Mahlzeit, mit jedem Atemzug und mit jedem Getränk auf. Studien zeigten bereits, dass wöchentlich bis zu fünf Gramm Plastik in den menschlichen Körper gelangen. Das entspricht ungefähr dem Gewicht einer Kreditkarte. Ist es erst einmal im Organismus, dringt es in unser Gewebe und in unsere Organe ein.
Forscher weisen nun zunehmend darauf hin, dass die Plastik-Konzentration im Gehirn in den letzten Jahren erheblich zugenommen hat. Besonders beängstigend: Ein Team aus Wissenschaftlern hat vor einiger Zeit herausgefunden, wie schnell und einfach Mikroplastik die Barriere zum Gehirn durchbrechen kann. Dafür wurden Mäusen kleine Plastikpartikel in verschiedenen Grössen und unterschiedlichen Farben oral verabreicht. Die Ergebnisse: Die kleinsten Partikel konnten schon zwei Stunden später im Gehirn nachgewiesen werden.
Mikroplastik, das mehr als einen Mikrometer gross ist, passierte die sogenannte Blut-Hirn-Schranke dagegen nicht. Das bedeutet, dass die Grösse der Partikel bestimmt, ob das Plastik sich in unserem Gehirn festsetzt. Doch das ist noch nicht alles. Eigentlich dürfte der Kunststoff diese Schranke unabhängig von der Grösse gar nicht passieren, denn genau dafür ist sie da. Es handelt sich dabei nämlich um ein komplexes System aus dichtem Gewebe und Blutgefässen, das den Durchgang von schädlichen Stoffen verhindern beziehungsweise blockieren soll, nützliche Stoffe hingegen eindringen lässt.
Doch warum funktioniert das bei Plastik nicht? Die Forscher fanden heraus, dass dafür eine spezielle Oberflächenstruktur verantwortlich ist. Ein Team der University of New Mexico in Albuquerque wies kürzlich nach, wie sich die Konzentration vom Gehirn-Gift Plastik in den letzten Jahren veränderte.
Gehirn-Gift Plastik in grösseren Mengen zu finden
Mit einem hochmodernen technischen Verfahren analysierten die Wissenschaftler zahlreiche Gewebeproben von Menschen, die zwischen 2016 und 2024 verstorben waren. Es handelte sich dabei stets um Proben aus Niere, Leber und Gehirn.
Das Ergebnis: Menschen, die 2016 verstarben, wiesen pro Gramm Gewebe 140 Mikrogramm Mikro- und Nanoplastik in der Leber und 3420 Mikrogramm im Gehirn nach. Das klingt bedenklich? Acht Jahre später sah das Ganze noch drastischer aus. Bei Menschen, die im Jahre 2024 verstarben, lag der Wert pro Gramm Gewebe in der Niere bei rund 670 Mikrogramm Plastik und in der Leber bei circa 470 Mikrogramm. Im Gehirn waren es dagegen rund 4760 Mikrogramm! Bei einer derartigen Menge kann man also tatsächlich vom Gehirn-Gift Plastik sprechen, zumal der Kunststoff böse Folgen für die Gesundheit haben kann.
Einen Zusammenhang zwischen dem Alter der Verstorbenen und der Konzentration gibt es laut der Studie nicht. Das bedeutet, dass sich die Partikel nicht im Laufe der Jahre im Körper ansammeln, sondern die Menge vielmehr parallel zum seit Jahrzehnten kontinuierlich ansteigenden Plastik-Vorkommen ansteigt. Übrigens: Der Kunststoff Polyethylen (PE) wurde am häufigsten festgestellt.
Was kann das Gehirn-Gift Plastik anrichten?
Die Plastik-Partikel könnten im Gehirn das Risiko für neurologische Störungen, Entzündungen, aber auch für Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer erhöhen. Allerdings weisen die Wissenschaftler auch darauf hin, dass in diesem Bereich noch weitere Forschungsarbeit erforderlich ist.
Studien an Mäusen lieferten zwar Hinweise, dass der Kunststoff im Gehirn feinste Blutgefässe verstopfen kann, inwieweit sich diese Erkenntnis auf den Menschen übertragen lässt, ist noch nicht gesichert. Fakt ist jedoch, dass man im Gehirn von einigen verstorbenen Demenz-Patienten auffallend viel Plastik fand: nämlich etwa 27.200 Mikrogramm pro Gramm. Das könnte aber auch daran liegen, dass bei Demenz-Patienten häufig die Blut-Hirn-Schranke gestört ist. Man solle aus den hohen Werten also keine voreiligen Schlüsse ziehen. Dennoch ist es wichtig, die Aufnahme von Kunststoff zu reduzieren:
- Verzichten Sie auf Wasser aus Plastikflaschen: Bei einer täglichen Trinkmenge von 1,5 bis 2,0 Litern nehmen Sie jährlich etwa 90.000 Plastikpartikel zu sich.
- Benutzen Sie keine Küchenutensilien aus Kunststoff, sondern verwenden Sie Rührlöffel aus Holz und Schüsseln aus Glas und Edelstahl.
- Bevorzugen Sie beim Einkauf nach Möglichkeit unverpackte Lebensmittel.
- Verzichten Sie auf Kunststoff-Portionsverpackungen für Kaffee und Tee.
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