Vorsorge planen
Jeder Fünfte zeigt kein Interesse an Vorsorge
Viele wissen nicht einmal, wie unser System funktioniert, schreibt Onur Ogul auf «blick.ch». "Wir werden eh keine Renten mehr bekommen." Dieser Satz fällt so häufig in Diskussionen am Stammtisch oder im Tram, dass er mittlerweile fast zu einer Binsenwahrheit geworden ist. Doch scheinbar wissen viele Schweizer gar nicht recht, wie unser Rentensystem überhaupt funktioniert.
Es kursiert viel Falschwissen, oder die Menschen interessieren sich gar nicht erst dafür. Das zeigt eine Umfrage der Vermögensverwaltungstochter der Versicherung Axa. Fatalismus und Desinteresse sind aber keine guten Voraussetzungen für eine lebendige Demokratie. Das Thema Vorsorge wird in der Politik derzeit heiss diskutiert, da der Bundesrat versucht, seine Rentenreform 2020 durchzuboxen.
Letztlich wird wohl das Volk über die Vorlage entscheiden. Doch der Bevölkerung scheint die Sensibilisierung dafür zu fehlen. Laut Umfrage gibt mehr als jeder Fünfte an, sich grundsätzlich nicht für Vorsorge zu interessieren. Ein Drittel begründet sein Desinteresse damit, noch "zu jung" dafür zu sein.
Jedem Zehnten ist die Thematik zu kompliziert. Andere geben Bequemlichkeit an, in der Hoffnung, es regle sich alles von alleine. Ein anderer Teil glaubt, eh keinen Einfluss auf das Rentensystem zu haben. Pensionierte zeigen sich teilweise schlichtweg zufrieden, sodass sie sich nicht weiter darum kümmern wollen.
Neben Desinteresse haben viele der Befragten auch falsche Vorstellungen über das Rentensystem. Jeder Fünfte weiss zum Beispiel nicht, dass die vom Lohn abgezogenen Beiträge für die berufliche Vorsorge weiterhin ihm gehören.
15 Prozent denken, das Geld gehöre der Pensionskasse, 4 Prozent nennen den Staat, und 3 Prozent meinen, die Pensionskassengelder gehörten dem Arbeitgeber oder sie machten keine Angaben. Besonders Befragte in der Westschweiz und solche, die älter als 41 Jahre sind, wissen weniger Bescheid über die Verhältnisse im Pensionskassensystem.