Kontaktabbruch vom Kind – So verkraften Sie es

Ein Kontaktabbruch vom Kind trifft Eltern oft unvorbereitet. Erfahren Sie, wie Sie richtig reagieren und das Loslassen lernen.
Kontaktabbruch vom Kind – So verkraften Sie es
Eltern loslassen lernen (Bild: iStock)

Kontaktabbruch vom Kind: Loslassen lernen

Wenn Kinder erwachsen werden oder bereits gefestigt im Leben stehen, befinden sie sich in einem Lebensabschnitt, in dem sie sich oft Freiräume und Selbstbestimmung wünschen. Dies ist völlig normal und gehört zum Leben dazu - das werden Sie selbst feststellen, wenn Sie Ihr früheres Leben reflektieren.

Eine etwaige Distanzierung mag schmerzhaft sein, doch ist sie zugleich ein Beweis dafür, dass Sie Ihre Aufgaben als Eltern bis hierhin gut erfüllt haben. Kommt es jedoch zu einem abrupten Kontaktabbruch, stösst das viele Eltern in der Generation 50+ unvorbereitet und schmerzhaft vor den Kopf.

Um zu verstehen, warum es zum Kontaktabbruch vom Kind kommt, bedarf es einer gründlichen Reflexion. Häufig ist es schlicht das Gefühl, noch immer von den Eltern bevormundet zu werden, obwohl die Kinder eventuell bereits selbst eine Familie gegründet haben. Sicherlich meinen Sie es nur gut, doch können häufige Ratschläge zu einer Überforderung führen, die irgendwann in Frustration gipfelt und Risse in der Beziehung hinterlässt.

Mitunter spüren Kinder auch schlicht, dass ihre eigenen Vorstellungen vom Leben nicht mit denen ihrer Eltern übereinstimmen. Manchmal spielen aber auch die gesundheitlichen oder psychischen Belastungen der Eltern eine Rolle: Wer selbst stark mit eigenen Themen oder Einschränkungen beschäftigt ist, übersieht leicht die Bedürfnisse, Wünsche oder Vorstellungen der Kinder. In Summe können all dies Gründe dafür sein, dass sich Ihr Kind so weit von Ihnen abkapselt, bis es zum vollständigen Kontaktabbruch kommt.

Nehmen Sie Ihre Kinder ernst

Ob Teenager oder Kinder im Erwachsenenalter - im Leben eines jeden Menschen kommt irgendwann der Punkt, an dem der Wunsch nach Selbstbestimmung überhandnimmt. Diesen Schritt gehen wir alle und genau deshalb sollten Sie lernen, wann Sie diesbezüglich loslassen müssen.

Auch junge Erwachsene haben das Recht auf eine eigene Meinung und einen eigenen Lebensstil - auch wenn dieser Ihnen missfallen sollte. Versperren Sie sich jedoch vor der Tatsache, dass Ihr Kind dieses Reifestadium erreicht hat, kommt es unweigerlich zu Spannungen. Diese werden noch verstärkt, wenn Ihr Kind dauerhaft das Gefühl bekommt, von Ihnen nicht gleichberechtigt als Erwachsener wahrgenommen zu werden.

Seien Sie ehrlich zu sich selbst und fragen Sie sich, ob Sie Ihrem Kind zu häufig Ratschläge erteilen, ohne selbst offen für Ratschläge zu sein. Hinterfragen Sie auch, ob gesundheitliche oder emotionale Herausforderungen existieren, die unbewusst für eine Distanzierung gesorgt haben.

Eine solche Selbstreflexion hilft, festgefahrene Muster zu erkennen und den Blick für unbewusste Verhaltensweisen zu schärfen. Zudem kann es hilfreich sein, wenn Sie sich in dieses Alter zurückversetzen und darüber sinnieren, welche Angewohnheiten Ihrer Eltern Sie selbst auf die Palme gebracht haben oder wodurch es zu Spannungen kam.

Kontaktabbruch vom Kind - Loslassen lernen und dennoch verbunden bleiben

Der Begriff Loslassen ist durchaus dehnbar. So sollten Sie ihn keinesfalls derart verstehen, dass Sie sich vollständig von Ihrem Kind verabschieden sollten. Vielmehr gilt es zu verstehen, dass Ihr Kind auf eigenen Beinen steht. Somit ist es essenziell, sich von der Vorstellung zu verabschieden, dass Ihr Kind unverändert in der gewohnten Rolle bleibt. Dabei können Sie sich an unterschiedlichen Herangehensweisen orientieren:

  • Eigene Interessen pflegen: Engagieren Sie sich in neuen Hobbys, Vereinen oder Kursen, um persönliche Erfüllung abseits der Elternrolle zu finden.
  • Grenzen respektieren: Ihr Kind möchte auf eigenen Beinen stehen - und genau das gilt es zu akzeptieren. Achten Sie darauf, keine ungefragten Ratschläge zu geben.
  • Offene Kommunikation ermöglichen: Geben Sie Ihrem Kind trotz Kontaktabbruchs das Gefühl, dass es bei Bedarf jederzeit auf Sie zugehen kann. Dies bedeutet gleichzeitig auch, dass Sie selbst nicht verkrampft daran arbeiten sollten, den Kontakt wiederherzustellen.
  • Geduld üben: Versuchen Sie zu verstehen, dass die Wiederannäherung nach einem Kontaktabbruch Zeit braucht. Freuen Sie sich über kleine Fortschritte, aber überfordern Sie Ihr Kind dabei nicht.

Fazit: Aus der Krise entsteht eine Chance

Keine Frage: Der Kontaktabbruch vom Kind ist eine schmerzhafte Situation. Zugleich ist es aber auch eine wertvolle Situation, aus der eine reifere Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind entstehen kann. Entscheidend ist, dass Sie Ihre Perspektive wechseln und in erster Linie verstehen, worum es Ihrem Kind geht und weshalb es sich von Ihnen distanziert hat. Durch Geduld und Rücksicht auf den Wunsch nach Selbstständigkeit zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie bereit sind, loszulassen und es seinen eigenen Weg gehen kann.


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