Streit um Finanzen killen oft Beziehungen

In fast jeder Partnerschaft gibt es Diskussionen ums Geld. Sinnvolle Planung und Verständnis können helfen, eine Beziehungskrise zu vermeiden.
Warum führt Geld so oft zu einer Beziehungskrise?
Warum führt Geld so oft zu einer Beziehungskrise? (Bild Keegan Houser on Unsplash)

Konflikte rund um das Thema Geld sind für viele Menschen ein abschreckender Gedanke. Letztendlich handelt es sich aber auch hier nur um ein Gesprächsthema wie jedes andere. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Partner darüber sprechen, wie Sie zu Ihren Finanzen stehen und wie Sie damit umgehen möchten.

Folgende Punkte können helfen, ein ruhiges Gespräch über das Geld zu führen:

  • Erklären Sie, wie Sie mit Ihrem Geld umgehen und warum Sie das für sinnvoll halten.
  • Fragen Sie aber auch Ihren Partner, wie er über das Thema Finanzen denkt.
  • Setzen Sie den Lebensstil Ihres Partners nicht herab, sondern versuchen Sie, seinen Punkt nachzuvollziehen.
  • Benutzen Sie Ich-Botschaften statt Vorwürfe: "Ich habe Angst, dass wir im Notfall zu wenig Geld haben" ist besser als "Du verschwendest unser Geld".
  • Nennen Sie Ihre Wünsche, aber auch Ängste und Befürchtungen.

Beziehungspflege durch getrennte Konten

Ein gemeinsames Konto ist oft einer der Hauptgründe für den Streit in der Beziehung. Wer sich rechtfertigen muss, wofür er sein Geld ausgibt, fühlt sich überwacht und kontrolliert. Deshalb wählen immer mehr Menschen getrennte Konten. Das macht Sinn, weil jetzt beide Partner ihre finanzielle Freiheit bewahren können. Für gemeinsame Ausgaben sollte es dennoch ein gemeinsames Konto geben, vor allem, wenn Sie mit Ihrem Partner zusammenleben.

Auf das gemeinsame Konto können Sie und Ihr Partner monatlich ihren jeweiligen Beitrag überweisen. Monatliche Fixkosten werden dann von diesem Konto abgebucht. Dazu zählen zum Beispiel

  • die Wohnungsmiete,
  • Strom- und Heizkosten,
  • Telefon- und Internetanschluss und
  • das gemeinsame Auto.

Für grössere Kosten kann es ein Finanzpolster auf dem Konto geben. Wenn dann spontan die Spülmaschine kaputtgeht, haben Sie vorgesorgt und müssen nicht darüber streiten, wer für das Problem aufkommt.

Wenn unterschiedliche Gehälter in die Beziehungskrise führen

Viele Paare können die Kosten für grosse Anschaffungen wie einen neuen Fernseher oder eine Waschmaschine einfach durch zwei teilen. Das Gleiche sollte für Einladungen und Geschenke gelten, die ungefähr gleich wertvoll ausfallen oder sich abwechseln. Wenn jedoch einer der Partner deutlich mehr verdient, ist ein Umdenken über kurz oder lang erforderlich.

Es kann passieren, dass der Mehrverdiener nicht begreift, warum er mehr bezahlen soll. Wer weniger verdient, ist stattdessen vielleicht sauer, dass er ebenso viel Geld einzahlen soll wie sein Partner, der doch viel mehr besitzt. Daraus resultieren Gefühle des Ausgenutztwerdens oder vielleicht sogar der Scham. Auch hier gilt wieder: Kommunikation ist der Schlüssel.

Tipp: Wenn ein Partner nicht oder nur Teilzeit arbeiten gehen kann, weil er zum Beispiel ein Kind betreut, macht es Sinn, dass der andere Partner ihm Geld überweist. So werden unangenehme Bittstellungen von vornherein vermieden und Sie können sich sicher sein, dass beide zu gleichen Teilen für die Kinder sorgen: einer zeitlich und einer finanziell.

Warum führt Geld so oft zu einer Beziehungskrise?

Entspannt und rational über Geld zu sprechen, ist fast unmöglich. Das liegt daran, dass es dabei selten wirklich um das Geld geht, sondern um die damit einhergehende Anerkennung, um Macht und um Ängste. Zudem bringen sowohl Sie als auch Ihr Partner positive und negative finanzielle Erfahrungen aus der Kindheit und der eigenen Familie mit, die die Beziehung belasten können.

Wieso sollte ich mir kein Geld bei meinem Partner leihen?

So nah man sich auch steht, das Verleihen von Geld an den Partner kann zu einer echten Krise führen. Denn auch, wenn er zunächst nach einer hilfreichen Geste aussieht, legt der Kredit immer das Fundament für ein toxisches Machtgefälle innerhalb der Beziehung. Je grösser dieses ausfällt, desto schwieriger wird die Bereinigung.

Was bringt ein Haushaltsbuch?

Die Frage am Ende des Monats, wo denn das Geld hin sei, ist sowohl dem Gefragten als auch dem Fragesteller unangenehm. Ein Haushaltsbuch kann, vor allem zu Anfang einer Beziehung, den Überblick bewahren. Hier tragen beide Partner ihre Ausgaben von dem gemeinsamen Konto ein.

 

 


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