Weshalb früher alles besser war 

Wer als 50 Plus  an früher zurückdenkt, bei dem keimt Wehmut, ein Schuss Nostalgie und die Sehnsucht nach alten Zeiten auf. 
Weshalb früher alles besser war 
Wir hatten noch Stars, die wirklich welche waren (Bild Samuel Dixon on Unsplash)

Das waren noch tolle Zeiten, als man bei  Migros  in der Schweiz oder Aldi in Deutschland für 100 CHF respektive 100 DM den Einkaufswagen bis zum Rand füllen konnte.

Und wohlgemerkt, damals waren die Einkaufswagen um einiges  grösser, als diese kleinen Körbchen auf Rädern, die heute verwendet werden, nur damit diese mit wenigen Teilen darin voller aussehen.  

Und die Qualität war besser. Wer heute ein  Schweinesteak  mit 250 g kauft, der findet dieses mit Glück in der Pfanne unter einem  Zwiebelring  wieder. Vor drei Jahrzehnten machte solch ein Stück Fleisch satt, denn es schrumpfte beim Braten nicht auf den Bruchteil der Originalgrösse zusammen.  

Nicht nur das Essen und das Einkaufen für den täglichen Gebrauch waren vergnüglicher. Es gibt dutzende Beispiele, warum früher alles besser war. 
 
Wir hatten noch Stars, die wirklich welche waren  
Landet heute eine Band oder eine Sängerin einen Hit, bleibt dieser manchmal für eine Zeit im Gedächtnis. Zumeist erinnern sich selbst Musikliebhaber nach ein paar Monaten kaum mehr an den Namen des Interpreten.

Wer  50Plus  ist lebte in einer Zeit, deren Stars bis in die Gegenwart ganze Stadien und  Konzerthallen  füllen. Einige unvergessene Namen aus der Musikbranche, von denen nicht mehr alle unter uns weilen, sind: 

  • Elvis  Presley 
  • Frank Sinatra 
  • The  Scorpions 
  • The  Rolling Stones 
  • The Beatles 
  • The Queen
  • Tom Jones 
  • Rod  Stewart 
  • Joe  Cocker 

Die Leinwandhelden der  50Plus-Generation hatten Charakter  
Heutzutage spulen die  Hollywood-Stars  Spielfilme in Serien ab.  Vin  Diesel weiss wahrscheinlich nicht einmal mehr, wie oft er Fast & Furios gewesen ist. Und selbst Roboter aus dem All transformieren reihenweise oder kriechen mehrfach in eine Spalte im Pazifik.

Überdies werden die  Gassenfeger  der  50Plus-Generation reihenweise neu verfilmt. Offensichtlich nicht, weil die alten Fassungen schlecht waren. Wohl eher deshalb, weil den  Drehbuchautoren  nichts Neues einfällt.  

Also quälen wir uns mit  Neuverfilmungen  herum, bei denen oft ein bestimmter Kommentar nicht ausbleibt: "Das Original war besser!"  

Dies gilt auch für: 

  • Ben  Hur 
  • King Kong 
  • Die Mumie 
  • Karate Kid 
  • Fame 
  • Dirty  Dancing 

50Plus  hatte mehr Freiheiten 
Zugegeben, die Welt ist kleiner geworden und vor 30 Jahren war eine Reise nach Australien oder Brasilien keineswegs so selbstverständlich wie heute. Aber trotzdem gab es mehr Freiheiten und weniger Gängelei durch  EU-Politiker  sowie Gesetze.  

Jeder  Motorsportfreund  erkannte einen Formel 1-Boliden an der Zigarettenmarke auf dem  Spoiler  und am Badesee waren die  Luftmatratzen  mit dem rauchenden Cowboy der Renner überhaupt.

Ausserdem war Schwimmen fast überall möglich, auch dort, wo heute von  Rangern  oder der  Ortspolizei  teure Tickets wegen  Umweltschädigung  verteilt werden. Kids spielten im Garagenhof Fussball, denn die Garagentore boten sich förmlich dazu an.

Inzwischen drohen Anzeigen wegen Sachbeschädigung und ein Dutzend  Sozialstunden, prallt der Ball versehentlich gegen ein solches Tor. Und bei der Partnersuche wurde nicht taktiert, sondern schlicht gefragt, ob der andere mit einem "gehen will".  
  
Die Mode war mutiger 
Seit Jahren wird der  Vintage-Style  gelobt und gefeiert, dabei sind dies die alten Klamotten, die  50Plus  in jungen Jahren getragen hat. Der unvermeidliche Parker in den 1970er, die  Schlaghosen  zusammen mit den teils kaum  laufbaren Plateauschuhen, gefolgt von der Röhrenjeans oder die  Pilotenjacke  mit passender Brille hingen bei fast allen Teenagern im Kleiderschrank.

Inzwischen kleiden sich gerade junge Leute wieder so, fest im Glauben, das sei der neuste Modetrend aus Mailand, Paris oder New York.  
 
War die Partnersuche früher einfacher? 
Ja, erheblich. Schon an der Kleidung war zu erkennen, was der andere für eine Einstellung hatte. Ausserdem waren Infektionen wie HIV oder aktuell  Corona  seinerzeit unbekannt, weshalb mit Sexualität viel unbekümmerter umgegangen wurde.  
  
Wie wurde kommuniziert - ohne Internet und Handy? 
Kaum jemand klagte über Einsamkeit. Schreiben war angesagt. Briefe, oft viele Seiten lang. Und die Menschen trafen sich häufiger oder unternahmen etwas zusammen. Oft Besuche bei Konzerten oder Festivals. Oder verrückte Dinge, wie mal eben zum Frühstück nach Paris zu fahren.  
 
Macht die derzeitige Welle der Nostalgie  50Plus  wieder jung? 
Eigentlich sollte sie genau dies vollbringen können. Wer hat schon die Gelegenheit, seine Jugend aus der Distanz ein zweites Mal erleben zu dürfen. Und die nostalgischen Angebote sind nahezu  grenzlos.

Vom Nachmittag mit 70er Jahre Kino, bis zu Tanzabenden, die von Filmen wie  Grease  oder  Dirty  Dancing  inspiriert sind. 


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