EHE-game
Wie ein spielerischer Umgang die Ehe retten kann
Albern sein ist nämlich ein seriöses Geschäft. Man muss viel experimentieren, um Leichtigkeit in eine Beziehung zu bringen, die durch Karriere, Kindererziehung und fehlende Intimität sehr schwer geworden ist. Für Spontaneität bleibt da häufig kein Platz, für viel Spass auch nicht.
Der Kopf ist häufig bei der Arbeit, die Kinder müssen versorgt werden. Man muss die Albernheiten zu Beginn sehr ernst nehmen. Es ist nämlich mehr eine innere Einstellung als eine Aktivität. Es ist das Gegenteil unseres verplanten, organisierten und zielorientierten Daseins, das wir für uns selbst entworfen haben.
Diese neue Verspieltheit bedeutet auch, nicht immer auf der eigenen Meinung zu beharren, sondern vielmehr offen zu sein für andere Meinungen. All die ungelösten Probleme, die sich über die Jahre ansammeln zwischen den Ehepartnern, drohen die Beziehung zu ersticken. Man will den andern erziehen, verbessern, mühsame Angewohnheiten und merkwürdiges Verhalten wegerziehen.
Das lässt man besser gleich bleiben und versucht, spielerisch damit umzugehen. Man kann folgende Regel aufstellen: Platzieren Sie in jedem Zimmer ihrer Wohnung einen Zettel mit Anweisungen. Wenn Sie sich über den Partner beklagen wollen, nehmen Sie stattdessen eine Karte.
Darauf steht zum Beispiel: Singen Sie "Ich habe recht, du nicht" zur Melodie eines Liedes, das beide kennen. Sprechen Sie über Ihren Ärger, aber halten Sie ihre Zunge mit vier Fingern fest. Oder tun Sie so, als ob Ihre Hand eine Puppe wäre und lassen Sie sie den Ärger erzählen.
Nach einer Weile werden Sie nicht mal mehr einen Zettel nehmen, sondern Ihre Klage gleich vorsingen. Oper und Volksmusik eignet sich für diese kleinen Ungerechtigkeiten des Alltags am besten. Wenn man sich den Schwierigkeiten spielerisch annähert, sieht man eher, wie lächerlich manche Beschwerden in einer Ehe sind.
Vor allem auf die lange Sicht. Man hält das Problem so auf einer unbeschwerten Ebene und findet eher eine Lösung.
Probieren Sie es aus.